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Atelier Burgwallschanze

Burgwallschanze, Ruine eines ehemaligen Festungswerkes vor der Stadt Spandau - Reduit der Burgwallschanze, erbaut in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts - wurde im Jahre 1998 von der Familie Gehrmann in einem Nutzungsvertrag mit dem Bezirksamt Spandau übernommen und als Atelier und Veranstaltungs- ort instandgesetzt und saniert. Die Burgwallschanze steht jungen Künstlern, die von der Burgwallschanze und den Freunden gefördert werden kostenlos als Atelier und Veranstaltungsort zur Verfügung. Künstler präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit - Musik, Theater, Bildende Kunst - vor einem Kreis geladener Gäste in besonderen Veranstaltungen. Das Atelier ist Ort der künstlerischen Arbeit - keine Verkaufsgalerie und dient der Förderung junger Künstler.

Wegbeschreibung

Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
Burgwallschanze Blick von Ruhlebenerstraße
 
Die „Burgwallschanze“ liegt in Berlin-Spandau an der Ruhlebener Straße südlich der Einmündung der Grunewaldstraße, direkt am Rande der Kleingartenkolonie „Burgwallschanze“. Sie ist ein zweigeschossiges, gelbes Backsteingebäude auf kreuzförmigem Grundriß.

KarteSpandau
Lageplan Burgwallschanze

Geschichte der Burgwallschanze

Nach dem Ausbau Spandaus zur Festungsstadt im Dreißgjährigen Krieg(1618-1648) begann eine weitere wichtige Etappe der Entwicklung des Festungsbaus in der Mitte des 19. Jahrhunderts, als der preußische Staat seine Rüstungsindustrie in die Havelstadt verlegte und zu deren Sicherung neue Befestigungsanlagen benötigte. Es entstand eine umfangreiche Bastionärsfestigung mit vorgelagerten Schanzen, die auch die Vorstädte umschloss. Will man sich heute von diesen Festungswerken ein Bild machen, ist ein Spaziergang zu der unweit des Rathauses Spandau an der Ruhlebener Straße, versteckt inmitten ein Schrebergartenkolonnie, gelegenen Burgwallschanze zu empfehlen. Sie war Teil der Stresowbefestigung, die zum Schutz von Geschützgießerei, Artillerie-Werkstätten und Zündhütchenfabrik errichtet worden war. Die Burgwallschanze wurde 1855 bis 1862 erbaut. Nur ihr Kernwerk, das Reduit, ist nach Entfestigung der Stadt erhalten geblieben. Heute wird in dem Gebäude privat eine kleine Kultureinrichtung betrieben. So können Besucher der dort stattfindenden Veranstaltungen einen Blick in das Innere des interessanten Bauwerks werfen. Eine andere Nutzung ist hier zunächst nicht geplant, jedoch wäre eine weitere Öffnung des Gebäudes zum Beispiel für Führungen wünschenswert.

Meine Geschichte der Burgwallschanze

Diese Geschichte ist ebenso gefunden, wie alles, was es über die Schanze geschrieben worden ist. Die beruht ebenso auf Fakten, Erkenntnissen und Einsichten, ist vielleicht nur aus einer anderen Sicht gesehen, vielleicht voreingenommen, wie andere Geschichten auch. Immer wieder wird auf die Bedeutung der Burgwallschanze im Kriegsfalle hingewiesen. Sie hat nie eine Bedeutung im Kriegsfalle gehabt. Sie ist geradezu ein Beispiel eines immerwährenden Friedens. Wenn man ihn hält, den Frieden, vielleicht für immer. Richtig: gebaut ist sie zum Schutz gegen Angriffe womöglich böser Feinde, gedacht wurde an die Franzosen, die dann aber nie kamen. Schützen sollte sie ein böses Gut: Kriegswaffen, insbesondere die Herstellung in der Geschützgießerei, gemeinsam mit zwei weiteren Schanzen. Und die Kuriosität der Geschichte liegt darin, dass der Erfindungsgeist der Ingenieure in der Geschützgießerei verhindert hat, dass die Burgwallschanze je eine militärische Bedeutung erhalten konnte und so zum Sinnbild des Friedens werden konnte. Gleichzeitig mit der neuen Geschützgießerei an der Mündung der Spree in die Havel Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut, war die Schanze, mit der Fertigstellung Mitte der 50er Jahre, überflüssig geworden, weil die Ingenieure während der Bauzeit eine neue Kanone entwickelt hatten, die weiter und genauer schoß als die bisherigen. Ein intellektueller Sieg der preußischen Ingenieure über womögliche Feinde, die nun mit veraltetem Kriegsgerät nicht wagen würden Preußen anzugreifen. Aber Geschäft ist nun mal Geschäft - und dieses zwar immer bedingungslos - und die Preußen verkauften dieses neue Wunderwerk moderner Kriegsführung auch noch an die womöglichen Feinde - Geschäft ist Geschäft. Und mit diesem neuen Geschütz konnten die Feinde über die Burgwallschanze hinweg auf die zur damaligen Zeit größte Waffenschmiede schießen, was sie aber auch nie taten. Aber die Burgwallschanze hatte in diesem grausamen Spiel keine Bedeutung, war eine Fehlinvestition gewesen, und was baulich für eine schöne! Geschaffen für die Kunst! Zwar dauerte es noch fast 150 Jahre, bis die Burgwallschanze zu ihrer eigentlichen Bedeutung gelangte, aber früher wäre es auch undenkbar gewesen, dieses Bauwerk einer so anderen Bedeutung als der Kriegsführung zu öffnen. Man ließ es lieber mit nebensächlichen Nutzungen verunstalten. Vielleicht war die Nutzng als Wohnen im Kriege und der Versorgung der alliierten Sieger mit Kaffee noch das sinnvollste, diente es doch dem Leben. Aber zum richtigen Zeitpunkt ist die Burgwallschanze erst mit der Kunst erwacht - idealer Ort der Kreativität, der Gestaltung, der Präsentation und der Geselligkeit eines Freundeskreises für die Kunst.