Jaisalmer 08.03.

Reise 2008 - Kein Souvenir
Reise 2008 - Kein Souvenir
Reise 2008 - Kein Souvenir

KEIN SOUVENIR

Wie gerne würden wir nach einmal durch das Ford schlendern und den zweiten Jaintempel ganz in Ruhe anschauen, dem Treiben in den Basars zuschauen und an Andenken kaufen,
und hoch oben vom Ford in die endlose Wüste schauen, aber die Vorstellung, wieder den Schleppern und den Straßenhändlern ausgeliefert zu sein, schreckt uns ab.

Unser junge, sehr aufgeweckte Fremdenführer hat uns sehr kompetent und freundlich den Jaintempel erläutert, und uns die Havelis gezeigt. Als er aber mitbekam, dass wir nicht gewillt waren, etwas bei den von ihm empfohlenen Händlern zu kaufen, hat er die Führung schnell und lustlos zu Ende gebracht.

Mit einem guten Trinkgeld wollten wir ihm klar machen, dass er gutes Geld auch auf ehrliche Weise mit den Touristen verdienen kann. War das für ihn überhaupt verständlich oder nur wieder eine dumme Geste? Man hat es ihm nicht anmerken können, er verzog keine Miene.

Mit welcher Ungerührtheit hatte er vom Opiumhandel in den Kellergeschossen der Havelis mit der gleichzeitigen Bewunderung des Reichtums der sogenannten Händler berichtet und uns empfohlen, eine alte Opiumpfeife als Andenken in dem Krempelladen zu erstehen.

Mit welchem Stolz erzählte er von den Maximen des Jainismus und wollte anschließend mit dem gleichen Stolz in Kumpanei mit den windigen Straßenhändlern Touristen betrügen.

Touristen sind etwas anderes? Ungläubige ? Gehören keiner Kaste an? Sind Freiwild, das zu erledigen Stolz macht? Man kann das nur sprachlos zur Kenntnis nehmen, zu verstehen ist es nicht, es sei denn, man nennt es Korruption. Naivität ist es nicht, es ist wohl indisch!

Reise 2008 - Kein Souvenir
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