Australien (1)

Reise 2007 - Brisbane
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BRISBANE

Brisbane ist eine Stadt, die am offenen Herzen ohne Narkose massakriert worden ist. Im „Center „ der Stadt, der Kreuzung zweier Hauptstrassen, als Fußgängerstrassen umfunktioniert,, ist mitten auf der Strasse in Kreuzungsmitte ein wild postmoderner WC und Müllcontainer hineinkomponiert worden, vor dem sich die Polizei mit ihren Wagen postiert hat, um die bei lautem Musikmüll in allen Sprachen schreienden Backpacker mit Argusaugen zu bewachen. Das nennt man Life-Stile.

Kinder, Kinder, muss es denn immer dasselbe sein, das mit uns getrieben wird?
Wir hatten nach den Vorwarnungen von Dr. MÜ unsere Vorstellungen von einer schönen Stadt gleich ganz auf Sidney gewandt und keine besonderen Erwartungen an Brisbane gestellt, und so war der gestrige Sonnabend Abend in der City zwar eine schwere Enttäuschung für uns , aber kein Schock. Ich habe mir verkniffen , auch noch von der Erfüllung der drei Kriterien : Krach, Gestank, Müll – zu schreiben , da mir das Lamentieren langsam peinlich wird . Umso größer war der Schock am heutigen Sonntag Morgen . Wir wollten den Sonntag nur noch im Brisbaner Museum verbringen, ohne jede Erwartung an einen Kunstgenuss , nur so aus Interesse und Neugier. Wir sahen auf der morgendlichen Strasse brave Bürger zur Kirche gehen, in eine alte Kirche, die von hohen diagonal zum Kirchengrundriss gestellten
Hohen Schottenbauten erdrückt wird ( Ein Skandal) –und entdeckten am Platz vor dem Museum, welches früher das Rathaus gewesen war, drei gute Skulpturen aus Kupfer- großartige Kunst. Eine unerwartete Überraschung. Wir schlenderten durch eine alte , geschmackvoll ausgestaltete Galerie durch ein Gebäude aus dem 19.Jahrhundert und sahen eine weitere gute Plastik, schwungvoll aus Chromstahl gewunden.. Es kam Sonntagsgefühl auf. Alles frisch und rein in einer leichten Brise frischer Luft, die durch die Seitenstrassen wehte.. Es wurde ein wunderschöner Sonntag-Morgen in einer durch schlechte moderne Architektur unzerstörten Stadt in den Seitenstrassen. Wir wanderten bis an das Ufer des vielgepriesenen Rivers , und mit einem Zauberschlag standen wir inmitten einer überwältigenden Hochhausarchitektur, nicht vor zu großen Häusern, sondern unter Hochhäusern in guter Architektur., die alten überlieferten Gebäude der historischen Stadt zu Füßen, wie kleine, etwas zu eng gefasste Juwelen- eine glänzende Stadtgestaltung. Am Ufer, wie eine Perlenkette an der breiten Promenade, in geschwungenen Konturen Restaurants, Cafes ,Läden, .Heute am Sonntag füllte ein langgezogener Markt vom Obst bis hin zu jeglichem Krempel das ganze Ufer mit buntem Treiben. Eine verzauberte Stadt- auch das nennt man Life-Stile, -mal ohne Ironie .

Warum erst immer diese Miesmacherei am Abend davor? Warum uns erst die ganze unmögliche Hässlichkeit einer verkorksten Innenstadt vor Augen führen ? Und erst nach großem Lammento die moderne Großstadt im Sonnenlicht vorführen ? Warum das ganze Theater ?
Das ist die Art, führerlos Städte zu erleben- und auf einen Führer können wir weiterhin verzichten!
Wir wandelten vergnügt auf der Promenade unter Sky-Scrapern , die New York Ehre machen würden- Wohnbauten mit vierzig Geschossen , geschwungene Balkone und kein architektonischer
Tand , Kommerzgebäude in Paketen zu jeweils zehn Geschossen gestapelt Parken, Büros, Hotels, Apartments , , die sich gegenseitig in den Himmel heben- große Architektur !- eine moderne Stadt!

Die erste Generation von Planern und Stadtpolitikern muss gestorben oder mit Stumpf und Stil ihrer Macht enthoben worden sein und durch eine neue Generation, die den weltweiten Anschluss gefunden hat, ersetzt worden sein. Ganz gegen mein Vorhaben habe ich angefangen wieder Architektur zu photographieren.. Das sind Abbilder von Menschenwerk – auch gut- keine der Natur- besser !
Montag Morgen, ein wunderschöner Sommertag , die Temperatur sollte wieder auf 34 Grad C ansteigen. Wir wollten in dieser Stadt nach Kunst suchen. Hat sich in dieser modernen , offensichtlich reichen Riverside-City , die nach Aussage des Informations-Center mit schwarzen Geldern- man raunte Russen ! – gebaut sein soll, auch Kunst etabliert ? Wenigstens in den Anfängen ?
Das City- Museum in der Town-Hall war nicht überzeugend. Aber diese Stadt , 1824 gegründet, hat keine Geschichte. Die Darstellung beschränkte sich auf Interviews alter Menschen, die von ihren Erinnerungen an die Anfänge sprachen.
Wir wanderten über die Brücke auf das jenseitige Ufer, und vor uns lagen drei Museen, eine Bibliothek, ein Kongress- und Performance-Center- alles Neubauten des letzten Jahrzehnts. Es gab hier alles, was eine Millionenweltstadt ausmachen kann. Wir waren wieder einmal sprachlos !
Ich habe im Cafe der Bibliothek, in dem wir mit aller weltstädtischer Eleganz einen köstlichen Salat serviert bekamen, auf einem Fetzen Papier die ersten Eindrücke skizziert und gebe sie hier wieder:
„ Nach der Besichtigung der Art-Galerie , der State Library of Queensland, Galerie of Modern Art , fühlen sich Oma und Opa aus Europa ausgezählt. –Da sind wir raus ! – Berlin liegt am Ende der Welt!
Man kann seine Kinder und Kindeskinder nur in die Welt schicken, und die neue Welt, das ist hier !
Eine Ausstellung am Rande zeigt die Malerei des letzten Jahrhunderts in Australien, Queensland anstandshalber. Alle Adaptationen der europäischen und amerikanischen Malerei im Zweitaufguss ist zu finden, eine wohl als notwendig empfundener Rückblick in eine Geschichte, die nicht als die eigene gilt.
Zukunft ist hier angesagt, der feste selbstüberzeugte Blick nach vorn. Das Haus ist vollgestopft mit einer Kunst des pazifischen Raumes- China in der Bewältigung des langen Marsches- Vietnam in der Aufarbeitung des Krieges – Hawai mit bunten Teppichen - japanisch- aggressive Happenings- und Installationen - und eine ganze Abteilung australischer zeitgenössischer Kunst, in wunderbaren Erdfarben die Pattern der Bodenständigen und aufgeregt die Krassheit von Action Alles ist anders- wir sind raus !
Europa ist wie die ganze Kolonisationszeit in den Schubfächern alter Kommoden im Seitenflügel archiviert. Europa war auch hier vielleicht einmal, aber das „ Ist“ ist etwas Anderes, Neues , eine eigenständige Internationale ! Selbstgemacht !

Nachtrag von der See:
Warum nicht Russen in Brisbane?
Wo wird sich ein Glücksritter der Wende mit seinem neu erworbenen Reichtum niederlassen ? In Russland bleiben ? Wo Putin den Chef der Gasprom gerade ins Gefängnis geworfen hat ? In Europa ? Gar Deutschland ? Dessen ehemaliger Bundeskanzler mit Putin befreundet ist ? Im ehemaligen Feindesland USA ? In Südamerika ? In dem die Kommunisten wüten ?
Wie haben sie angetroffen in Marokko. Sie sollen in Zypern sein. Und warum nicht in Australien ? Dessen Väter durch Abschiebung der Urteilsvollstreckung entgangen sind und deren Enkel und Urenkel die Nähe zur Straftat kennen ? Warum soll sich ein Russe nicht schon vor der Anklage in eine neue Gesellschaft begeben , die nur seine Zukunft akzeptiert und sein Geld ?Wahrscheinlich wird man hier sehr schnell Freundschaften schließen und gemeinsam agieren ! –Zum Wohle des aufstrebenden Landes !

Reise 2007 - Australien
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